In der ersten Tagen nach der Gründung Gondors befestigten die Dunedain
das von Aglarond, den Glitzernden Grotten, wegführende Tal.
Als das Land
an die Eotheod abgetreten wurde, übernahmen diese auch die Befestigungen.
Im Jahr 2758 des Dritten Zeitalters, als Rohan von Ostlingen und Dunländern
überrannt wurde, zog sich Helm Hammerhand in die Zuflucht zurück und
mit vielen aus seinem Volk verbrachte er dort die Zeit der Belagerung und den
Langen Winter. Die tollkühnen Taten, die Helm während dieser Zeit
vollbrachte, machten ihn zu einem der berühmtesten Könige Rohans und
ihm zu Ehren erhielt die Zuflucht seinen Namen.
Die Klamm
Oft wurde das ganze Areal Helms Klamm genannt, aber im strengsten Sinn bezieht
sich der Name nur auf die enge Schlucht, durch die der Klammbach zwischen Aglarond
und dem Hornfelsen fließt.
Die Kombination von Höhlensystem und einem gut zu verteidigendem Tal war
eine ideale Voraussetzung zur Befestigung der Klamm. Die Grotten sind weit und
schön, mit einer Kammer nach der anderen, und immer weiter führen
die gewundenen Pfade hinein in das Herz des Gebirges. Wasser aus ihren Seen
muss nach außen gedrungen und in den Klammbach geflossen sein,
der in der Nähe des Grotteneingangs die Engen durchschneidet.
In einiger Entfernung von den Höhlen ist die Schlucht ein wenig breiter,
und nachdem der Fluss den Fuß des Hornfelsens umflossen hat, weitet sich
das Tal noch einmal. Der Ort, wo der Fluss die Klamm verlässt, wird Helms
Tor genannt. Es wird durch die Hornburg und den Klammwall geschützt. Der
Wall ist 250 Fuß lang und kann mit ca. 2.000 Mann besetzt werden.
In der
Nähe von Helms Deich ragen zu beiden Seiten steile Klippen in die Höhe
- zu steil für die Streikräfte Isengarts, als dass diese sie bei ihrer Flucht
vor dem morgendlichen Angriff zu erklimmen vermochten. Doch weiter talabwärts
wird der Ostkamm flacher. Obwohl es heißt, Helms Klamm ziehe sich von
Norden her in die Berge hinein, verläuft das Tal offenbar ein wenig nach
Osten, denn Sarumans Truppen wurden von Gandalf im Osten, von Theoden im Westen
und von den Huorns weiter talabwärts eingeschlossen.
Die Hornburg
Wenn auch Sarumans Sreitmacht ihr Ende im Klammtal fand, hatte sich doch der
hauptsächliche Kampf während der Nacht auf einem größeren
Kampfplatz abgespielt: an der Hornburg und am Klammwall.
Der Wall, beginnend an der äußeren Mauer der Hornburg, überspannt
Klammbach und Schlucht, ist 20 Fuß hoch, so breit, das vier Mann nebeneinander
gehen können, und ist von einer Brustwehr gekrönt. Er hat einen verborgenen
Durchlass, der über den Fluss führt, einen eigenen Turm, drei Treppen,
die zur Schlucht hinabführen, und eine, über die man zum äußeren
Burghof gelangt.
Die Hornburg war auf dem Gipfel des Hornfelsens erbaut worden, einem Grat, der
aus der nördlichen Flanke des Weißen Gebirges vorstößt. Die
Burg besteht aus zwei mächtigen Mauern, die den äußeren Hof
umschließen, dem inneren Hof und dem Turm in der Mitte (der zuweilen Burg
genannt wird). Die Burgmauern sind ein wenig dicker und höher als der Klammwall.
Der Turm ist zwar hoch, doch kleiner als der von Minas Tirith.
Die äußere Mauer der Hornburg hat drei Eingänge: die großen
Tore; die Ausfallpforte an der Klippe, und das hintere Tor. Die Großen
Tore werden von einem steinernen Bogen gekrönt, der auf der Rückseite
einen Zugang hat.
Die Schlacht an der Hornburg
Am 25. Feburar 3019 DZ schickte Saruman zum ersten Mal Streitkräfte gegen Rohan.
Doch die Männer der Westfold konnten in der ersten Schlacht an den
Furten des Isen den Feind noch aufhalten. Am 2. März ließ der
Zauberer seine gesamte Streitmacht aus Isengart los und nachdem sie in der zweiten
Schlacht an den Furten die Verteidigungslinie der Rohirrim zertrümmert
hatten, zogen die Orks, Bergmenschen und Dunländer gegen die Hornburg bei Helms Klamm.
Nach der ersten Schlacht an den Furten führte Theoden auf Gandalfs Rat
hin die Reiter von Rohan nach Westen, um neue Angriffe abzuwehren. Mehr als
tausend brachen zu den Furten des Isen auf, schwenkten jedoch, nachdem sie von
der verhängnisvollen zweiten Schlacht an den Furten erfahren hatten, nach
Helms Klamm ab. Währenddessen bemühte sich Gandalf, die versprengten
Rohirrim zu sammeln und die Unterstützung der Ents zu gewinnen, die er
bei Isengart wusste.
Erkenbrand hatte Helms Klamm mit rund 1.000 Fußsoldaten verlassen. Zusammen mit den 1.000 Reitern Theodens waren zwar "genug Leute
da, um sowohl die Burg als auch den Schutzwall zu bemannen", jedoch zu
wenig, um den Deich zu verteidigen. Der Feind war ihnen mindestens fünffach
überlegen. Doch dank Gandalfs Bemühungen kam Hilfe: Nach einem Gewaltritt hatte er 1.000 Fußsoldaten unter der Führung
Erkenbrands gesammelt sowie eine Schar von Ents, deren Zahl (laut Merry) in
die "Hunderte und Aberhunderte" ging.
Viele Wolfreiter waren bereits im Tal der Westfold und im Klammtal, als Theodens
Reiter ankamen. Die Rohirrim zogen zur Hornburg hinauf. Als sich ihre Nachhut
von Helms Deich zurückzog, strömten die Angreifer hindurch und drängten nach vorn.
Mit zwei großen Sturmböcken
versuchten sie, die hölzernen Tore der Hornburg zu zersplittern, was aber zunächst misslang.
Da krochen Sarumans Krieger heimlich durch
den überwölbten Kanal im Klammwall, doch sie wurden erspäht und
erschlagen oder in die Schlucht getrieben, wo sie den Wächtern der verborgenen
Höhlen in die Hände fielen. Unter Gimlis Leitung verstopften die Westfold-Mannen
den Abzugsgraben. Aber später, als der Kampf auf dem Wall am heißesten
entbrannte, sprengten die Orks ihn frei, gerade als es vielen anderen Feinden
gelang, den Klammwall zu erklettern. Die ganze Verteidigung wurde davongefegt,
und die Verteidiger zogen sich in die Feste und in die Höhlen zurück.
Die Angriffe dauerten die ganze Nacht an, und der Feind konnte sich der Hornburg
von allen Seiten, außer von Norden, nähern. Trotzdem gelang es ihm
erst nach der Morgendämmerung, das Tor zur Hornburg zu durchbrechen. Doch
dies nutzte Theoden für einen überraschenden Ausbruch seiner Reiter, die Sarumans Truppen in voller Auflösung zurück gegen Helms Deich
jagen konnten. Jedoch nur eine Viertelmeile hinter dem Deich stand ein Wald
von Huorns, und der Feind wurde zwischen ihnen und den Reitern zerrieben.
Plötzlich erschienen Gandalf und Erkenbrand auf dem östlichen Kamm
und die Dunländer, zwischen Angreifern im Osten und Westen eingekesselt,
ergaben sich, während die Orks in den "Wald" von Huorns rannten,
aus dem keiner lebend entkam.